steht einerseits für grünlich gefärbtes Glas, andererseits für einen eigenen Zeitabschnitt,
die Epoche der Waldglaszeit.
Im ausklingenden Mittelalter bis frühe Neuzeit wird in den Wäldern Mitteleuropas in großen Mengen Glas
produziert. Holz liefert die Energie zur Glasschmelze. Mit ihren Hütten „wandern“ die Glasmacher nach Ausholzung zugewiesener Schläge zum nächsten Hau.
Handwerkszünfte werden gebildet. So auch 1406 der „Spessartbund“, ein Netzwerk unter hessischen
Glasmachern. Dieses Netzwerk dient der Bewahrung geheimer Glasrezepturen sowie der Absicherung von Märkten.
Im 16 Jahrhundert taucht die Zunft im Südharz, auch in Steina auf und besetzt mit ihren Glashütten
die Wälder. Das Holz ist dem Handwerk wichtig. Es werden bis zu 3000 m³ je Jahr und Hütte zur Glasschmelze benötigt. Unter einfachsten Bedingungen wird neben Fensterglas, Flaschen und sonstigem
Gebrauchsglas auch feines Tafelglas gefertigt.
Nach etwa 150 Jahren verschwinden die Waldglashütten aus dem Südharz. Warum?
Bauwesen, Schiffsbau, Bergbau, Erzverhüttung, Glashütten, Salinen, Handwerke und Herdstellen, alles hängt
am Holz. Die Wälder sind übernutzt, Holz ist Mangelware. Im Harz hat der Bergbau Vorrang. An Holzzuweisungen für die Glashütten ist hier nicht mehr zu denken. Der Raum wird von den Glasmachern
verlassen, das Handwerk vergessen.
Inzwischen hat die an den Bergbau gebundene Forstwirtschaft an Eigenständigkeit gewonnen.
Wiederaufforstungen erfolgen, es entwickelt sich eine nachhaltige Waldnutzung. Die Epoche der Waldglaszeit endet. Manufakturen übernehmen die Produktion von Glas. Man nutzt neue Energieträger zur
Schmelze, verstärkt Forschung und Entwicklung, der Werkstoff Glas hilft entscheidend mit, eine neue Welt zu gestalten.
The Steina Glasmuseum preserves the memory of what was, for the South Harz area, an important historical industrial art. It illustrates
the variety of objects that could be produced from glass over 300 years ago.
Forest glass was produced from quartz, lime, potash and metals. Quartz is the basis of the glass. Lime provides for durability and
potash serves as a fluxing agent, as well as lowering the melting point of the quartz. Green colouring is characteristic of forest glass and is the result of iron impurities in the raw materials. The
green colour perfectly matched the prevailing taste of the time. A variety of glass items were produced in the glassworks: from round window panes, to bottles and glasses, to buttons.
The forest-glassworks from this area comprise a distinctive epoch in the history of glass production. The master glaziers came from
Spessart Mountains but from the forest-glassworks of Bohemia and the Bavarian Forest too. They worked in the forest and formed a strictly organised guild (the Spessart Bund
15th century).
The most important basic requirement for glass production was a plentful supply of wood. Hardwood was used to fire the kilns and was
required for the production of potash. A glassworks used 2,000 to 3,000m³ of wood per year and competition with the mining and metallurgy industries for this resource rapidly led to its exhaustion.
The last smelter fires were extinguished in the early 18th century.